Mittwoch, 21. August 2019

Schloss und Schlossgarten Weikersheim | Allgemeines Der Sommer auf seinem Höhepunkt im barocken Schlossgarten

Im August präsentiert sich der barocke Schlossgarten Weikersheim in seiner ganzen Farbenpracht: Die Rabatten, nach alten Pflanzmustern angelegt, stehen in voller Blüte – letzter bunter Glanz vor den sanfteren Farben des Herbstes. Was vielen heute gar nicht mehr bewusst ist: Im 18. Jahrhundert, in der Zeit, als der Garten entstand, waren viele Pflanzen noch exotische und kostbare Neuentdeckungen aus fernen Kontinenten – darunter auch heute ganz vertraute Gartenblumen.

EXOTEN AUS FRÜHEREN JAHRHUNDERTEN
Dahlien, Fuchsien, Zinnien, Cosmeen und sogar der gelbe Sonnenhut: Was heute das Bild eines sommerlichen Gartens ausmacht und in fast jedem Garten zu finden ist, das war zur Zeit der Entstehung des Weikersheimer Schlossgartens noch fremd und exotisch. Die Blütenpflanzen kamen mit der Entdeckung und Erforschung der fremden Kontinente nach Europa: Überwiegend kamen sie aus der Neuen Welt, aus Mittel- und Südamerika, das das Ziel vieler Botaniker und Naturforscher war. Dahlien etwa wurden schon bald nach der Eroberung des Aztekenreichs im 16. Jahrhundert von den Europäern bewundert, Fuchsien beschrieb ein Naturforscher erstmals im 17. Jahrhundert und Cosmea, Zinnie und Sonnenhut fanden erst im Lauf des 18. Jahrhunderts den Weg von Amerika in die europäischen Gärten.

AUFWENDIGE FARBENPRACHT IM BAROCKEN GARTEN
Die leuchtend bunten Blütenpflanzen setzte man im 18. Jahrhundert dicht in üppigen Rabatten zusammen, sodass sich ein abwechslungsreiches und vielfarbiges Bild ergab – farbintensiv wie ein kunstvolles Emaille-Band. Die Gartenhistoriker kennen diese Art der Pflanzung aus den Gartenlehrbüchern der Zeit. In Weikersheim ist besonders gut zu sehen, wie das Gesamte des Gartens komponiert wurde: Das farbige Band der blühenden Rabatten erhielt Akzente durch in geometrische Formen geschnittene Bäumchen in Kübeln. Gekrönt wird der Eindruck durch den reichen Schmuck mit steinernen Figuren und Vasen. Brunnen und Becken fügen mit ihren spiegelnden Wasserflächen und Wasserstrahlen Leben und Bewegung hinzu.

AUGUST IST DER HÖHEPUNKT DES SOMMERS
Im August hat der Sommer im Schlossgarten seinen Höhepunkt erreicht: Die blühenden Rabatten entfalten ihre ganze Pracht. Der Sommerflor im Schlossgarten Weikersheim besteht aus etwa 22.000 Pflanzen in 60 unterschiedlichen Sorten. Dazu kommen die Kübelpflanzen: 280 Bäumchen sind es in Weikersheim, davon allein 70 Töpfe mit Zitrusgewächsen. Den Winter haben sie im sicheren Glashaus verbracht – und das ist im Weikersheimer Garten die berühmte barocke Orangerie, ein architektonisches Kleinod.

EINDRUCKSVOLLE ZAHLEN IM SCHLOSSGARTEN
Der Weikersheimer Schlossgarten erstreckt sich auf einer Fläche von sieben Hektar. 7.000 qm Rasen haben die Schlossgärtner zu pflegen und insgesamt 1,5 km Rabatten mit ihrer reichen Bepflanzung. Außerdem kümmert sich das Gartenteam um 650 Bäume. Bei den beliebten Ausstellungen mit historischen Pflanzensorten werden während des Sommers 110 verschiedene Fuchsiensorten präsentiert; im Frühjahr sind es etwa 300 Aurikel. Besonders eindrucksvoll ist in Weikersheim der Reichtum an originalen Figuren des 18. Jahrhunderts, Helden und Göttinnen der antiken Sagenwelt aus Sandstein gehauen – aber auch insgesamt 16 skurrile Zwerge, die berühmte „Zwergengalerie“. Schlossgärtnerinnen und -gärtner gibt’s im Garten viel weniger: In der Hochsaison arbeiten bis zu 15 Personen im Schlossgarten Weikersheim.

SERVICE
ÖFFNUNGSZEITEN DES SCHLOSSGARTENS
Mo – So   9.00 – 18.00 Uhr 
letzter Einlass   18.00 Uhr

EINTRITT SCHLOSSGARTEN
Erwachsene 3,50 € 
Ermäßigte 1,80 € 
Familien 8,80 €

EINTRITT SCHLOSS MIT FÜHRUNG UND SCHLOSSGARTEN
Erwachsene 6,50 € 
Ermäßigte 3,30 € 
Familien 16,30 €

INFORMATIONEN UND ANMELDUNG
Schloss und Schlossgarten Weikersheim
Marktplatz 11
97990 Weikersheim
Telefon +49 (0) 79 34 . 9 92 95 - 0
info@schloss-weikersheim.de

Download und Bilder

Barocker Schlossgarten Weikersheim

Bildnachweis

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Monika Menth

Technische Daten

JPG, 2600x1460 Pxl, 0.63 MB