Steinfigur mit Weinkelch und Reben, Schloss Weikersheim

REISEBERICHT VON ANNO DAZUMALSKANDAL IM TAUBERTAL

Wie man in früheren Zeiten Schloss Weikersheim beurteilte, erfährt man aus alten Reiseführern. Schloss und Schlossgarten sind schon seit vielen Generationen ein Ziel für Touristen. Und vor 150 Jahren erlebte ein Besucher manches genauso wie heute – aber nicht alles!

Blick in die Talebene mit Schloss Weikersheim

Das Schloss liegt idyllisch im Tal.

UNTERWEGS IM TAUBERTAL

Einen Besuch in Schloss und Garten Weikersheim empfiehlt zum Beispiel der Journalist und Kulturhistoriker Wilhelm Heinrich Riehl. Der Professor aus der bayerischen Residenzstadt München durchwanderte im Jahr 1865 das Taubertal und besuchte Weikersheim.

BESUCH AUF EMPFEHLUNG

Man würde bei den Weikersheimern nicht für einen Mann von Bildung gelten, wenn man durch die Stadt gegangen wäre, ohne das hohenlohische Schloss mit seinem Rittersaal und seinem französischen Garten gesehen zu haben.“ Der Wanderer aus der Großstadt München stimmt spöttisch zu: „Die Leute haben recht: das Schloss ist ein Wahrzeichen ihrer Stadt; es umschließt die Summe der Kunsteindrücke, an welchen sich hier der Kleinbürger von Jugend auf erfreut.

Steinfigur im Schlossgarten Weikersheim

Nur spärlich bekleidet...

MIT UND OHNE GEWAND

Im Schlossgarten war er auch und dort gefällt es dem Professor gut: „Der Geist ruht sich behaglich aus im Schlossgarten mit seinen Statuen von Zwergen und Zwerginnen im mannigfachsten Gewand und seinen Göttinnen und Nymphen mit äußerst wenig Gewand“. Das fiel dem Mann aus dem keuschen 19. Jahrhundert natürlich auf, dass manche der Figuren im Garten, ganz nach antikem Vorbild, von edler Nacktheit waren.