Montag, 24. März 2014

Schloss und Schlossgarten Weikersheim | Führungen & Sonderführungen SONDERFÜHRUNG GLAUBENSKÄMPFE UND ALLIANZWAPPEN

Die Verbindung mit dem Hause Nassau-Oranien zog das Hohenloher Grafenhaus um 1600 hinein in die Weltpolitik. Wolfgang Willig zeigt das in seiner Sonderführung am 30. März anhand der „Allianzwappen“, die er den Besuchern sachkundig erläutert.

Allianzwappen weisen auf Glaubenskämpfe und den Wert von Heiratsverbindungen

Die Verbindung mit dem Hause Nassau-Oranien zog das Hohenloher Grafenhaus um 1600 hinein in die Weltpolitik. Wolfgang Willig zeigt das in seiner Sonderführung am 30. März anhand der „Allianzwappen“, die er den Besuchern sachkundig erläutert.

DIE HOHENLOHER GRAFEN WAREN DURCH HEIRATEN GUT VERNETZT
Gräfin Magdalena, die Frau des Weikersheimer Grafen Wolfgang II., war die jüngste Schwester des niederländischen Freiheitskämpfers Wilhelm von Oranien. In Weikersheim hat sie rund zehnmal ihre Spuren in Form ihres Familienwappens hinterlassen. So empfängt sie spektakulär den Besucher im Rittersaal des Renaissanceschlosses, das sie zusammen mit ihrem Mann erbaute. Ihr Wappen zeigt die bedeutenden Herrschaften Nassau, Katzenelnbogen, Diez und Vianden – das Wappen ihres Gatten, auf dem nur die Hohenloher Leoparden kombiniert mit der Herrschaft Langenburg auftreten, konnte da nicht mithalten.

Wie der Führer aufgrund seiner Forschungen den Besuchern deutlich macht, war Graf Wolfgang aufgrund seiner Heiratsverbindung mit den Oraniern auch der Onkel des mächtigen Heidelberger Kurfürsten Friedrich IV, der ihn mehrmals in Weikersheim besuchte. So war das Haus Hohenlohe schon um 1600 zum Vorkämpfer der evangelischen Partei geworden. Als Wolfgangs Sohn Georg Friedrich im Jahr 1607 Eva von Waldstein heiratete, erwarb er damit zugleich die ostböhmischen Herrschaften Jungbunzlau und Grulich. So wurde er in den Aufstand der böhmischen Landstände gegen Habsburg hineingezogen, der in den 30-jährigen Krieg mündete. Georg Friedrich, als Feldherr im Türkenkrieg bewährt, wurde sofort zum Generaloberstleutnant berufen und hatte die Niederlage in der Schlacht am Weißen Berg 1620 mit zu verantworten. Der Reichsacht kaum entronnen, hatte er an der Seite des schwedischen Königs Gustav Adolf für die evangelische Sache zu kämpfen und fiel nach dessen Niederlage bei Nördlingen 1634 endgültig in Reichsacht. Er verlor seine Grafschaft an den Deutschen Orden und starb 1648 in Langenburg.

Neben den Wappen im Schlossbereich erinnern auch Wappen im Chor der Stadtkirche, der von Graf Georg Friedrich an das Gotteshaus angebaut wurde, an diesen Herrscher und seine Frau Eva von Waldstein. Der doppelte Schwanz der Löwen in Evas Wappen ist dabei typisches Kennzeichen für das Königreich Böhmen.

Wolfgang Willig wird in seiner Sonderführung ausführlich diese Zusammenhänge darstellen und an den wichtigsten Weikersheimer Wappen erläutern.
Für diese Führung ist eine vorherige Anmeldung unter Telefon 07934/992950 erforderlich.

Die Führung wird wiederholt am 27. Juli und 9. November, jeweils 14.30 Uhr. Für Gruppen ist sie jederzeit buchbar.

WEITERE INFORMATIONEN
Schlossverwaltung Weikersheim
Tel.: 0 79 34/9 92 95-0 oder per E-Mail: info@schloss-weikersheim.de
Alle Informationen auch im Internet: www.schloss-weikersheim.de

Download und Bilder

Gräfin Magdalena mit ihrem Wappen im Weikersheimer Schloss

Bildnachweis

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Peter Keßler

Technische Daten

JPG, 2600x1950 Pxl, 1.79 MB