BELIEBTE ZIERPFLANZE
Im Kastellangarten von Schloss Weikersheim sind gut 190 Pflanzen von 120 verschiedenen Sorten ausgestellt. Die meisten sind Züchtungen aus der Zeit von 1830 bis 1900, als die Fuchsie sich zu einer besonderen Favoritin der Gärtner entwickelte. Es sind aber auch ein paar neuere Sorten zu bestaunen. Mit der Fuchsienschau erhalten Besucherinnen und Besucher damit gleichzeitig einen Einblick in die Anfänge der Züchtung der beliebten Topf- und Kübelpflanze: Über 7.000 Fuchsiensorten wurden bis heute gezüchtet ‒ weltweit. Bei Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtnern ist die Fuchsie vor allem wegen ihres vielseitigen Erscheinungsbildes und der einfachen Pflege beliebt. In Privatgärten findet man die Zierpflanze häufig als Kübel- und Balkonpflanze, aber auch als Gartenstaude.
PRÄCHTIGE FARBENVIELFALT
Im 18. Jahrhundert kamen die ersten Fuchsienarten aus Südchile und Argentinien nach Großbritannien. Anfang des 19. Jahrhunderts begann man die exotische Blume zu züchten, indem man verschiedene Arten miteinander kreuzte. Mit den ersten Züchtungserfolgen gewann die Fuchsie an Beliebtheit: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts setzte sie sich europaweit durch und entwickelte sich zu einer begehrten Zierpflanze. Reizvoll ist die Farbvielfalt der Fuchsien-Züchtungen – in Weikersheim finden sich unterschiedliche Farbvarianten: von Violett, Rot, Rosa und Pink bis hin zu Weiß. Auch mehrfarbige Exemplare sind bis 17. Oktober im Kastellangarten zu bestaunen.
DIE GESCHICHTE DER FUCHSIA
1703 beschrieb der französische Pater und Botaniker Charles Plumier (1646‒1704) zum ersten Mal eine Fuchsie: Er entdeckte sie bei einer Reise nach Santo Domingo. Der Mönch taufte seine Neuentdeckung „fuchsia triphylla flore coccineo“, und benannte sie damit zu Ehren des deutschen Mediziners und Botanikers Leonhart Fuchs (1501‒1566). Fuchsien gehören zu der Familie der Nachtkerzengewächse und wachsen als Sträuche, Bäume und Halbsträucher. Die Fuchsien sind eine artenreiche Gattung: Von über 100 bekannten Arten stammen die meisten aus den Bergwäldern Mittel- und Südamerikas. Wenige Arten findet man auf der Südseeinsel Tahiti und in Neuseeland.
THEMENJAHR „EXOTIK. FASZINATION UND FANTASIE“
Passend zum diesjährigen Themenjahr der Staatlichen Schlösser und Gärten sind im Kastellangarten neben den Fuchsien auch Ananas-, Kaffee- und Ingwerpflanzen ausgestellt, sowie verschiedene Passionsblumen und Duftgeranien. Mit dem Themenjahr „Exotik. Faszination und Fantasie“ erkunden die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg in diesem Jahr die Wege von duftenden Gewürzen, kostbar gearbeitetem Kunsthandwerk und außergewöhnlichen Pflanzen nach Europa ‒ von der Heuneburg aus der Zeit der Kelten bis zur Sammlung Domnick bei Nürtingen mit ihrer Kunst der unmittelbaren Nachkriegszeit. Die Sucht und Sehnsucht nach Exotik bereicherte die höfische Inszenierung des Barock um viele Glanzpunkte. Auch die Kehrseite der Medaille wird beleuchtet: Die europäische Neugier und Besitzgier, der Wissens- und Expansionsdrang führten überall auf der Welt zu Gewalt und Ausbeutung von Mensch und Natur.
SERVICE UND INFORMATION
Fuchsien-Schau im Kastellangarten
bis 17. Oktober 2021
Der Eintritt zur Pflanzenpräsentation ist jeweils im Eintritt zum Schloss und Schlossgarten enthalten.
ÖFFNUNGSZEITEN
Schloss Weikersheim
Di‒So, Feiertag 10:00‒18:00 Uhr
Eintritt: Pro Person 5,00 € (inkl. Garten)
Besondere Hinweise: nur Öffnung des Rittersaals und des Vorzimmers zum Rittersaal; kein Führungsangebot.
Schlossgarten Weikersheim
Di‒So, Feiertag 10:00‒18:00 Uhr
Eintritt Schlossgarten: Pro Person 3,50 €
Besondere Hinweise: Höchstens 400 Personen gleichzeitig, Ausstellungen „Alchemie“ und „Wasserkunst und Götterreigen“ sowie Pflanzenpräsentation „Alchemie- und Hexengarten“ bleiben geschlossen.
BESUCHSHINWEIS
Für den Besuch ist die Angabe der Kontaktdaten vor Ort, digital via Luca-App oder online über das Kontaktformular auf der Website von Schloss Weikersheim erforderlich. Die geltenden Abstands- und Hygieneregeln müssen eingehalten werden. Das Tragen einer medizinischen oder FFP2-Maske ist nach aktuellem Stand nur in den Innenräumen des Schlosses erforderlich, im Garten entfällt die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes. Die Vorlage eines Corona-Tests ist nicht mehr erforderlich.
KONTAKT UND INFORMATIONEN
Schloss und Schlossgarten Weikersheim
Marktplatz 11
97990 Weikersheim
Telefon +49(0)79 34.9 92 95-0