SPIELTISCHE IN DER BELETAGE
Weikersheim gilt mit seinem prachtvollen Garten mit Orangerie und Zwergengalerie als eine der schönsten Schlossanlagen in Hohenlohe. Neben Spaziergängen und Festen suchte der Adel Abwechslung vom Alltag in Gesellschaftsspielen. Ihrer Leidenschaft frönten die Herrschaften an einem der 15 Spieltische, die im 18. Jahrhundert zur Zeit des Grafen Carl Ludwig im Rittersaal des Schlosses aufgestellt waren. Der Saal entstand um 1600 und ist 40 Meter lang. Als technisches Meisterwerk gilt die hölzerne Decke, die vollständig ohne Stützen auskommt. In dem reich mit großen Tierfiguren, einem Prunkkamin und zahlreichen Bildern verzierten Raum versammelte sich die gräfliche Gesellschaft regelmäßig zum Spielen. Nach dem Vergnügen konnten manche Spieltische zusammengeklappt und beiseite geräumt werden. Einige der wertvollen Tische blieben erhalten und können nun in der Beletage des Schlosses besichtigt werden.
LEIDENSCHAFT GESELLSCHAFTS SPIEL
Der Weikersheimer Hof pflegte die damals üblichen Kartenspiele wie „L'Hombre“, ein Vorläufer des heutigen Skats, „Piquet“, ein Spiel für zwei Personen, oder „Tressette“, ein Spiel mit italienischem Kartendeck. So zeigt es auch ein kleines Gemälde im Schloss. Auch Dame, Mühle oder Backgammon waren eine willkommene Abwechslung zu Regierungsaufgaben. Neben dem Vergnügen am Spieltisch waren bei der gräflichen Familie Billard, Scheibenschießen und Kegeln beliebt.
SPIELEN UM DIE GRAFSCHAFT?
Dass sich die Adligen in Weikersheim zum Zeitvertreib an Lotterien beteiligten, ist belegt. Aber in der Grafschaft Hohenlohe gab es sogar die Tradition, dass die Erben um ihre Herrschaften losten. Die „Erbtheilung“ war eine Spezialität in der Grafschaft Hohenlohe – und natürlich kein Spiel im eigentlichen Sinne. Als 1708 die jungen Grafen Carl Ludwig und Johann Friedrich das geerbte Land von Hohenlohe-Neuenstein unter sich aufteilen mussten, entschieden darüber kurioserweise zwei Spielkarten. Die Lose haben sich erhalten, jeweils mit den Hälften der Grafschaft beschriftet: Die Pik-Zwei trägt die Aufschrift „Weickersheim“, die Kreuz-Zwei „Öhringen“.
AM 28. MAI IST INTERNATIONALER WELTSPIELTAG
Raus in den Garten und auf den Spielplatz oder ran an Brettspiele und Spielkarten: Der Internationale Weltspieltag am 28. Mai soll dazu anregen, mit Kindern die Spiel- und Freizeit bewusster zu gestalten. Das Themenjahr „Liebe, Lust, Leidenschaft. Leben in Schlössern und Gärten“ der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg bietet ausreichend Gelegenheit, die Geschichte der Monumente spielerisch zu entdecken.
SERVICE UND INFORMATIONEN
ÖFFNUNGSZEITEN
Schlossgarten
1. April bis 31. Oktober
Di – So, Feiertag 09.00 – 18.00 Uhr, letzter Einlass: 17.30 Uhr
Schloss
1. April bis 31. Oktober
Di – So, Feiertag 10.00 – 18.00 Uhr, letzter Einlass: 17.00 Uhr
Eine Besichtigung ist nur im Rahmen einer Führung möglich.
Führungen stündlich, letzte Führung 17.00 Uhr
EINTRITT
Schloss und Garten (inkl. Schlossführung)
Erwachsene 6,50 €
Ermäßigte 3,30 €
Familien 16,30 €
Schlossgarten
Erwachsene 3,50 €
Ermäßigte 1,80 €
Familien 8,80 €
BESUCHSHINWEISE
Es besteht keine Maskenpflicht. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor Infektionen zu schützen. Gerade in Innenräumen ist sonst die Ansteckungsgefahr hoch. Deshalb wird das Tragen von Masken empfohlen.
KONTAKT
Schloss und Schlossgarten Weikersheim
Marktplatz 11
97990 Weikersheim
Telefon +49(0)79 34.9 92 95-0
info@schloss-weikersheim.de