Schatzkästchen der Renaissance und des Barock

Schloss und Schlossgarten Weikersheim

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Werbemotiv zum Projekt "Residieren, Restaurieren, Recyclen"

Artenvielfalt bewahrenSchlossgärten als einzigartige Biotope

Schlossgärten bieten nicht nur schattige Alleen, duftende Zitrusgewächse und bunte Sommerblüten, sondern sind auch wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna. Sie zeichnen sich, wie im Schlossgarten Weikersheim, durch spezielle, von Menschen geschaffene und über lange Zeiträume erhaltene Biotope aus.

Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Beete und Figuren

Eine Idylle aus der Barockzeit: der Weikersheimer Schlossgarten.

Eine Heimat für Flora und Fauna

Für viele Schlossherren und -damen gehörte ein Schlossgarten fest zu ihrer Residenz dazu, um ihre Macht und ihren Prunk auch nach außen zu spiegeln. Bei der Gestaltung der durchgeplanten Gärten kreierten sie weitläufige Anlagen, die sorgfältig gepflegt werden mussten und in Teilen bis heute erhalten werden. Diese kontinuierliche Pflege schuf gleichzeitig spezielle von Kultur geschaffene Lebensräume für verschiedene Tier- und Pflanzenarten, die sich im Laufe der Zeit dort fest ansiedeln konnten.

Die farbenfrohen Rabatten werden den Jahreszeiten angepasst.

Der Schlossgarten in Weikersheim

In Weikersheim ließ Graf Carl Ludwig seinen Schlossgarten im barocken Stil gestalten und legte beeindruckende Pflanzsammlungen an. Die Gärtnerinnen und Gärtner orientieren sich noch heute an den zu dieser Zeit üblichen gartenkünstlerischen Gestaltungsprinzipien. Sie bepflanzen die bunten Rabatten im Wechsel der Jahreszeiten, schneiden Bäume und Hecken, kümmern sich um all die exotischen Kübelpflanzen und schaffen so seine einzigartige Vielfalt. Weitere Gärten wie der Obstgarten vervollständigen die Anlage.

Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Obstgarten

Der Obstgarten des Schlosses in voller Blüte.

Seltene Bewohner des vielfältigen Gartens

Zu den weiteren Teilen rund um den Barockgarten gehören ein Rosengarten des 19. Jahrhunderts, der Stadtgarten, das als Nachtigall bezeichnete kleine Wäldchen an der Tauber, ein Küchengarten und der im Sommer geöffnete Alchemie und Hexengarten. Durch diese vielfältige und an mancher Stelle jahrelang fortbestehende Gestaltung der weitläufigen Anlage wurde ein Zuhause für die unterschiedlichsten Tierarten geschaffen. Daher sind auch einige seltene Spezies, wie der Bluthänfling, ein kleiner geschützter Singvogel, hier noch zu finden.

Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Schlossgarten, Biene in einer Blüte

Das seltene Mähen kommt auch den Bienen zugute.

Schutz der besonderen Lebensräume

Die historischen Gärten als besondere Lebensräume zu bewahren, ist eine wichtige Aufgabe der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. So werden zum Schutz von Insekten Wiesen nur noch zweimal jährlich gemäht oder absterbende Bäume für Fledermäuse und Käfer teilweise stehen gelassen. Um sich für die Herausforderungen des Klimawandels zu rüsten, werden vielerlei Lösungsansätze zum Erhalt der Gärten erforscht.

Der Schlossgarten Weikersheim bietet wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna.