Ausstellungsstücke in der Alchemie-Ausstellung in Weikersheim

EXPERIMENTE MIT FEUERALCHEMIE IN WEIKERSHEIM

In der Alchemie – einer frühen Form der chemischen Wissenschaft – spielte Feuer eine zentrale Rolle. Graf Wolfgang II. war ein begeisterter Alchemist auf der Suche nach Gold, der mit Leidenschaft forschte. Für seine Experimente ließ er ein großzügiges Labor in Schloss Weikersheim einrichten.

Portrait Graf Wolfgang II.

Alchemistische Forschungen waren unter Herrschern sehr beliebt.

DER GRAF ALS ALCHEMIST

Mit seiner Leidenschaft für die Alchemie war Graf Wolfgang II. nicht allein. Die Vorläuferin der modernen Chemie und der Pharmakologie war ein Forschungsgebiet, auf dem sich viele Landesherren seiner Zeit betätigten. Der Herzog von Württemberg, der Landgraf von Hessen und Kaiser Rudolf in Prag: Sie alle beschäftigten sich mit der Alchemie, der zugleich geheimnisvollen Kunst und frühen Form der Naturwissenschaft. Inspiration für ihre Experimente schöpften sie unter anderem aus antiken Quellen.

Büste von Aristoteles. Marmor. Römische Kopie nach dem griechische Bronze-Original von Lysippos, um 330 vor Chr. Der Alabaster-Mantel ist eine Ergänzung in der Moderne

Bereits in der Antike begründet.

LEHREN DES ARISTOTELES ALS GRUNDLAGE

Die Alchemie war theoretisch untermauert und gestützt durch maßgebliche Autoritäten, etwa durch die Lehren des Aristoteles, des antiken Vaters aller Wissenschaften. Aus seinen Schriften ließ sich ableiten, dass man durch entsprechende Verfahren aus unedlen Stoffen Gold herstellen konnte. Gold, so viel man wollte, war für die Fürsten höchst attraktiv. Denn Reichtum aus der Retorte machte unabhängig von den Bodenschätzen des Landes und verhieß Macht, Glanz und Einfluss.

Coelum philosophorum von Philippus Ulstadius, Titel

Alchemistische Lehren versprach das Buch „Coelum philosophorum“.

MEHR ALS EIN FÜRSTLICHER ZEITVERTREIB

Feuer war unabdingbar für die alchemistischen Versuche: Das heiße Element wurde benötigt, um flüssige und feste Materialien zu erhitzen und so in ihren stofflichen Eigenschaften zu verändern. Das Hauptinteresse von Graf Wolfgang II. galt chemischen Analysen, mit denen er etwa Bodenschätze bestimmen konnte. Schon kurz nach seinem Umzug 1587 ließ er ein einfaches Laboratrium in Weikersheim einrichten. 1602 errichtete er es neu und deutlich großzügiger: Gleich zwei Räume standen für Experimente zur Verfügung.

Blick in die Alchemie-Ausstellung in Schloss Weikersheim

Ein Nachbau des Labors ist heute in Weikersheim zu sehen.

FORSCHUNGEN GUT DOKUMENTIERT

Über die alchemistische Tätigkeit Graf Wolfgangs II. weiß man sehr gut Bescheid, da sich ungewöhnlich viele Zeugnisse seines Wirkens erhalten haben. Historische Quellen machten es möglich, sein Labor einschließlich zweier chemischer Öfen nachzubauen und die umfangreiche Bibliothek zu rekonstruieren. Sogar die eigenhändigen Notizen des forschenden Grafen zu seinen Experimenten haben sich, neben Listen von Chemikalienbestellungen und Abrechnungen für den Laborbau, in einem Kalender erhalten.

Die Themenwelt „Feuer und Wasser“ stellt die Macht der Elemente in Schlössern, Gärten und Klöstern in den Mittelpunkt. Erkunden Sie das Spiel mit Feuer und Wasser und erfahren Sie von der Bändigung, Inszenierung und Entfesselung dieser Elemente.

Themenwelt „Feuer und Wasser“

Die Dauerausstellung "Alchemie" in Schloss Weikersheim wurde mit der Unterstützung der Staatlichen Toto Lotto GmbH Baden-Württemberg realisiert. Sehen Sie sich auch die anderen Projekte an, an denen Toto Lotto beteiligt war: 

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