Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Tulpen

Vergängliches im GartenIm Wechsel der Jahreszeiten

Der Schlossgarten Weikersheim ist geprägt von den vier Jahreszeiten: Die Rabatten sind im Frühling, Sommer und Herbst jeweils mit verschiedenen Pflanzen besetzt. Das so entstehende Ambiente des Gartens ist vergänglich; es hält nur wenige Woche und kehrt doch jedes Jahr wieder.

Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Rabatten

Im Frühling prägen leichte Blumen die Rabatten.

Aufleben im Frühling

Der Frühling ist die Zeit, in der die Natur zu erwachen beginnt. Auch der Schlossgarten Weikersheim füllt sich mit neuem Leben: Im April prägen leuchtende Osterglocken das Bild der Rabatten, im Mai haben Tulpen ihren großen Auftritt. Auch für die Pflanzen, die in der Orangerie überwinterten, wird es nun Frühling: Mitte des 18. Jahrhundert hob man noch das Dach der Orangerie, „damit die Bäume und gewächse ihre natürliche Lufft, Sonnen-Wärme, auch den Regen und Thau genießen können“.

Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Rabatten

Im Sommer steht der Schlossgarten in voller Schönheit.

Volle Pracht im Sommer

Im Sommer weicht die Leichtigkeit der üppigen Bepflanzung Rudbeckien, Flieder und Feldrittersporn. Sie verwandeln den Schlossgarten für einige Wochen in ein Blumenmeer. Der Sommer ist der Höhepunkt in den Gärten: Es ist im Schlossgarten Weikersheim die Zeit, in der der Rosengarten in voller Pracht steht. Jetzt zeigt es sich deutlich, wie sorgfältig der Flor zusammengestellt wurde. In den Worten des 18. Jahrhunderts: „All dieses nun wirft gegen das Schloss, zumal, wann im Sommer jetzt alles im Flor stehet, tausend Schönheiten hin.“

Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Garten im Herbst

Der Herbst: viel buntes Laub an den Bäumen, wenige Blumen in den Rabatten.

Leiser Niedergang im Herbst

Während sich die Blätter an den Bäumen im Herbst in leuchtenden Farben zeigen, verdeutlicht der Flor in den Beeten die Vergänglichkeit des blühenden Sommers. Nur noch wenige, zähe Blumen trotzen in den Rabatten den kälteren Temperaturen – die Beete sind deutlich ausgedünnt, der Sommer ist sichtbar verflogen. Empfindliche Gewächse wie Rosmarin, Majoran und Zypressen, die im Sommer noch den Wurzgarten zierten, werden im Herbst entweder abgedeckt oder ausgegraben und überwintern in einem beheizbaren Raum des Gartenhauses.

Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Rabatten

Im Winter kehrt im Schlossgarten Ruhe ein.

Stille des Winters

Im Winter ist der Schlossgarten vergleichsweise schmucklos. Alle frostempfindlichen Pflanzen sind in die Gartenhäuser gezogen, nur frostresistente Gewächse stehen noch in den Beeten. Eine Atmosphäre der Vergänglichkeit lässt sich im Schlossgarten nun greifen. Erst im Frühling erwacht der Schlossgarten aufs Neue. Die Gartenhäuser verströmen zu dieser Zeit ihren eigenen Reiz: Besonders schön anzusehen ist die ab 1719 gebaute Orangerie, die für die wertvollen Zitrusfrüchte angelegt wurde.

Der Vergänglichkeit begegnen die Menschen seit Jahrhunderten mit dem Wunsch nach Schönheit und Ewigkeit. Schlösser, Burgen und Klöster sind bis heute ein glänzendes Vermächtnis für die Zukunft. Die Themenwelt „Unendlich schön. Monumente für die Ewigkeit“ wirft einen Blick auf diese spannenden Themen.

Unendlich schön