In Schloss Weikersheim hat sich ein Archivraum erhalten – das ist sehr selten. Schon im 18. Jahrhundert wurde dieser Raum mit Schränken bis zur Decke und unzähligen Schubkästen eingerichtet. Über 200 Jahre lang wurden hier im Schlossarchiv alle Dokumente aufbewahrt.
Der Besuch des alten Archivraums ist ein bewegendes Erlebnis.
Alle wichtigen Unterlagen wurden hier aufbewahrt, Urkunden, Verträge, Rechnungen, Protokolle und Akten über abgeschlossene Vorgänge und Verfahren, Bittschriften der Untertanen und wichtige Korrespondenzen. Zugänglich war der Raum nur für Wenige und gesichert obendrein mit einer massiven Eisentür. Das Schlüsselloch hatte keine Funktion! Erst wenn man einen bestimmten Knopf drückte, öffnete sich das hinter einer Blende verborgene echte Schlüsselloch.
Die Schubkästen im Archivraum bilden die Wände des Raumes.
Die Akten wurden dem Format der Schubladen entsprechend in Oktav- oder Quartbüscheln – so der Fachbegriff – gefaltet und verschnürt und dann senkrecht in mehreren Reihen in die Schubladen gestellt. Jeder Schrank ist mit einem Buchstaben, jede Schublade mit einer römischen Ziffer bezeichnet. In jeder Schublade waren die Akten fortlaufend nummeriert. Mit dieser dreigliedrigen Ortsangabe oder „Lokatur“ hatte jedes Büschel seinen unverwechselbaren Platz.
Heute werden alle Akten des Schlossarchivs Weikersheim im Hohenlohe-Zentralarchiv in Neuenstein aufbewahrt und erforscht. Wenn Sie etwas über die Geschichte von Schloss Weikersheim und der Menschen, die hier gelebt haben, erfahren wollen, sind Sie hier am richtigen Ort!
