Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Schöne Gemächer, Phönix auf dem Prunkbett der Fürstin

AUS FLAMMEN ERHEBE ICH MICHDer Phönix

Der Phönix ist Symbol der Unsterblichkeit. Am Ende seines Lebens baut er ein Nest, in dem er verbrennt. Aus der Asche erhebt er sich neu. Für die Herrscher von Hohenlohe hatte er eine besondere Bedeutung; der Vogel ziert Möbel und Wappen. Ihr Wahlspruch lautete: „Ex flammis orior“ – aus Flammen erhebe ich mich.

Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Schlafzimmer der Fürstin

Das Prunkbett der Fürstin.

PRUNKVOLLER PHÖNIX

Das Prunkbett der Fürstin Elisabeth Friederike Sophie von Oettingen-Oettingen fasziniert: Sein reicher Schmuck und die üppigen Verzierungen demonstrieren Macht und Reichtum. Das außergewöhnliche Möbelstück besitzt einen prächtigen Baldachin, einen kuppelartigen Himmel. An drei Seiten wird er von Phönixen bekrönt: Flammen züngeln unter dem fein geschnitzten Vogel, der sein Federkleid stolz präsentiert. Sie verweisen auf die legendäre Geschichte des Tieres, die schon seit der Antike erzählt wird.

Phönix, Darstellung aus dem „Bilderbuch für Kinder“ von Friedrich Justin Bertuch, 1806

Laut Überlieferung soll der Phönix ein goldenes, teils rotes Gefieder besitzen.

EIN MYTHOS NACH HERODOT

Der griechische Geschichtsschreiber Herodot überliefert den Mythos des Vogels: Alle 500 Jahre soll der Phönix nach Ägypten kommen, um die Reste seines Vaters in einem Sonnentempel zu bestatten. Allmählich entwickelte sich die Vorstellung, dass der Phönix verbrannte. Aus seiner eigenen Asche erhebt er sich daraufhin wieder – daher auch die Redewendung „wie Phönix aus der Asche“. Der mythologische Vogel wurde zum Sinnbild der Unsterblichkeit, Christen verstanden ihn als Symbol der Auferstehung.

Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Allianzwappen an der Decke des Treppenturms

Das Allianzwappen von 1598 ziert die kunstvolle Wendeltreppe im Küchenbau.

AUF MÖBELN UND WAPPEN

Für die Grafen und Fürsten von Hohenlohe war der Phönix mehr als nur ein Mythos. In ihrem Wappen führten sie als Helmzier, als bekrönenden Abschluss, ursprünglich einen Adler. Der mythologische Phönix schwang sich jedoch auf und verdrängte den Raubvogel allmählich. Der lateinische Wahlspruch der Herren von Hohenlohe lautete daher bald „ex flammis orior“ – auf Deutsch: Aus Flammen erhebe ich mich. Im 17. Jahrhunderts ist er zum ersten Mal nachweisbar. Bis heute ziert der legendäre Vogel Möbel und Wappen.

Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Detail, Wappen

„Ex flammis orior“ – der lateinische Wahlspruch der Herren von Hohenlohe. Auf Deutsch: Aus Flammen erhebe ich mich.

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Themenwelt „Feuer und Wasser“